Mittwoch, 24. Juli 2019

Rezension: "Heaven's End - Wen die Geister lieben" von Kim Kestner

Titel: Heaven's End - Wen die Geister lieben
Autorin: Kim Kestner
Verlag und Info: S.Fischer Verlage
Wertung: *****
HC, 470 Seiten
Preis: 17,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 einer Trilogie
VÖ: Juli 2019
© S.Fischer Verlage 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Heaven's End - Wen die Geister lieben  -  Kim Kestner


Inhalt

Heaven's End ist ein kleines Örtchen in Schottland. Dort lebt Josephine zusammen mit ihren Eltern - und ein paar Geistern Ihrer Ahnen. 
Die Gabe, diese zu sehen, hat sie von ihrer Mutter geerbt und für sie ist es total alltäglich.

Das ganze Dorf ist in heller Aufregung, denn es jährt sich der 500. Todestag eines früheren Dorfbewohners, dem magische Kräfte nachgesagt werden. Und in der Tat häufen sich auch die unheimlichen Vorfälle in Heaven's End, so dass zum Jubiläum die Besucher in Scharen strömen.

Doch als Josephine merkt, dass der Fluch tatsächlich wahr sein könnte und eine unmittelbare Bedrohnung darstellt, wird aus schaurigem Spaß Ernst. Und ausgerechnet mit dem reichen Schönling Zachary aus ihrer Schule, den sie ü-ber-haupt kein bisschen leiden kann, muss sie irgendwie zusammenarbeiten, da auch seine Familie da mit drin hängt.... 



Beurteilung 

Ich hatte auch erst überlegt, ob es nicht doch zu kindlich für mich ist - ich habe vor dem Lesen schon Stimmen gehört, dass das Cover einige potentielle erwachsene Leser erstmal abgeschreckt hat.
Von meiner Seite sage ich dazu: Keinesfalls. Es ist nicht kindlicher als andere Jugendbuch-Fantasyromane. Es kommen sogar ein paar unapetittliche Szenen vor, die in einem Kinderbuch ganz sicher nicht zu finden sind, aber die sind gerade noch jugendfrei.

Also mir hat das Buch einfach nur Spaß gemacht. Angefangen vom Setting in Schottland: Vielleicht liegt es daran, dass ich schon dort war, aber vor mir wurde der Ort beim Lesen sofort lebendig. Genauso, wie Kim Kestner es beschreibt, sieht es in vielen Dörfern Schottlands tatsächlich aus: Alt neben modern, ein uriges Häuscchen und ein verschnörkeltes Lädchen neben dem anderen, zwischen viel grüner Landschaft und alten Schlössern, Herrenhäusern und Ruinen. 

Und gerade die Schotten sind ja sehr offen gegenüber allem was mit Geistern, Feen, Kobolden etc. zu tun hat, also passt diese Geschichte da hin wie die Faust aufs Auge.

Die Handlung selbst ist unglaublich liebevoll und detailreich ausgestattet, ohne langatmig zu sein. Die Protagonisten Josephine und ihre Freunde sind superlustig - Josephine als verpeilter Teenager, die wegen ein paar Gerüchten um ihre geistersehende Familie von einigen ziemlich schief angeguckt wird. Sie ist impulsiv und ziemlich ironisch unterwegs, was mir total gut gefallen hat.
Ihr bester Freund Benny ist homosexuell und sorgt für einige Schmunzler bei der Lektüre. Und auch die anderen sind einfach nur Typen.

Was mir an Josephine, aus deren Sicht wir die Geschichte ja in der Ich-Form lesen, am besten gefällt, ist ihre Ausdrucksweise - wie sie denkt und redet. Sie denkt sehr ironisch, ist aber eigentlich auch ein herzlicher Mensch, und durch die Erfahrungen, die sie machen musste, ist sie Menschen gegenüber eher misstrauisch, liebt aber alle Tiere. 

Highlight sind aber auf jeden Fall die Geister der Familie. Sie machen das ganze zwar lustig, aber nicht albern (meiner Meinung nach). Die Autorin hat sich da wirklich sehr viele Details einfallen lassen, die einfach jede Seite irgendwie zu einem Erlebnis machen. Am liebsten mochte ich natürlich die Wieselgeister - ja, die sind nicht umsonst auf dem Cover abgebildet! 

Und zur Handlung: Ein verstorbener Magier hat vor 500 Jahren, als er von ängstlichen Dorfbewohnern ermordet wurde, über die Beteiligten einen Fluch ausgesprochen. Und dieser Fluch wirkt sich jetzt auf die betroffenen Familien in unterschiedlicher Weise auf. Daher müssen diese Familien, die in der Jetzt - Zeit nichts davon wissen, zunächst einmal rausbekommen, was in der Vergangenheit eigentlich los war - und dann den Fluch irgendwie brechen.

Es gibt schon ziemlich viele Geschichten dieser Art, die teilweise recht stereotyp ablaufen - das ist hier nicht so. Es gibt für ein Buch dieser Altersklasse überraschend viele Verwicklungen und beteiligte Parteien, es ist also absolut nicht oberflächlich, aber trotzdem superleicht und flüssig zu lesen, spannend, unterhaltsam, lustig, also für mich war es einfach nur ein herrliches Lesevergnügen.

Ich habe nur einen, einen Satz direkt an die Autorin zu richten: Wenn die Sache mit Scrooge nicht gut ausgeht, haben wir ein Hühnchen zu rupfen! 

Fazit: Heaven's End bekommt von mir 5/5 Sterne und ich freue mich total auf die 2020 erscheinende Fortsetzung! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden dieses Kommentars werden personenbezogene Daten an den Betreiber dieser Plattform (blogger.com) übermittelt, die vom Betreiber dieses Blogs nicht beeinflusst, eingesehen oder gelöscht werden können. Bitte sende diesen Kommentar nur, wenn Du damit einverstanden bist. Danke!

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.