Titel: Immerwelt - Der Anfang
Autorin: Gena Showalter
Verlag und Info: Harper Collins
Wertung: ****
HC, 480 Seiten
Preis: 16,99 €
Genre: Fantasy
VÖ: 2018
Reihe: Ja, Band 1 der Trilogie
© Harper Collins
Immerwelt - Der Anfang - Gena Showalter
Inhalt
Jeder Mensch hat ein normales Erstleben und danach das sogenannte Ewigleben. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, verschiedene Sphären, in die man für sein Ewigleben eintreten kann, und die könnten unterschiedlicher nicht sein. Und was passiert, wenn man sich nicht entscheidet - das kann keiner so genau sagen.
Kein Wunder, dass sich Tenley einfach nicht entscheiden kann - so dass ihre Eltern, die stark unter Erfolgsdruck stehen, sie in eine Anstalt stecken, die "ihre Entscheidungsfindung forcieren" soll.
Doch was Tenley verweigert sich und trotzt auch den schlechtesten Behandlungen. Sie will nichts mehr als weglaufen und sich vor allem verstecken, bis sie 18 ist und endlich machen kann, was sie will.
Es ist nicht so, als wäre sie nicht neugierig auf das Ewigleben - sie will sich bloß von niemandem eine Entscheidung aufdrücken lassen. Um so nerviger, dass beide Sphären ihr Agenten an den Hals schicken, die sie für ihre jeweilige Welt rumkriegen sollen - und dass die beiden aufeinandertreffen und es dann mächtig Ärger gibt ist auch vorprogrammiert.
Dann treten jedoch andere Ereignisse in den Vordergrund, und manch einer stellt auf einmal seine Überzeugungen in Frage...
Beurteilung
Soooo lange lag dieses Buch schon auf meinem SUB. Cover und Titel? Volltreffer! Jetzt, wo Band 3 ganz frisch rausgekommen ist, habe ich mir die Reihe geschnappt und war sehr neugierig.
Ja, und dann habe ich diese knapp 500 Seiten durchgelesen und bin mir einfach nicht mit mir einig geworden. Ich zäume das Pferd mal von hinten auf: Es war auf jeden Fall so gut, dass ich neugierig darauf bin, wie es in Teil 2 weitergeht.
Allerdings hatte ich vor allem in Bezug auf das Worldbuilding so meine Einstiegsprobleme. Ich fand die Erklärung des Sachverhalts mit dem Erst- und Zweitleben ja noch eindeutig, aber diese Sphärengeschichten waren für mich dann doch etwas verwirrend am Anfang, bis ich wirklich durchgeblickt habe, welche Sphäre jetzt welche Gegebenheiten und Leitsätze verkörpert und wie die "Lebensregeln" im Ewigleben aussehen.
Aaaber so nach den ersten 100 - 150 Seiten steigt man dann doch so langsam durch, bis sich alles richtig festsetzt und man weiß wer wo dazugehört und für was eigentlich ist muss man den ersten Band denke ich schon mehr oder weniger ganz intus haben.
Der Schreibstil war ganz in Ordnung, im Großen und Ganzen konnte ich das Buch relativ zügig leben, manchmal ergeht sich die Autorin aber in etwas sehr philosophischen und pathetischen Betrachtungen, bei denen man mal kurz den Faden verlieren kann. Das zieht sich zum Glück nie mehr als 1-2 Seiten und es läuft wieder. Ich finde es gut, dass die Autorin vor allem in den Dialogen und bei der Beschreibung der Gedankengänge sehr oft einen tollen Humor beweist (nicht albern, sondern eher zynisch und sarkastisch, das mag ich ja sehr).
Der Plot an sich hat mir sehr gut gefallen. Wir lernen Tenley erstmal in ihrer "Irrenanstalt" kennen und lesen mit, wie dort mit den Insassen umgegangen und mit welchen Methoden auf die Jugendlichen Druck gemacht wird. Denn natürlich haben die Eltern - ein ähnliches Prinzip wie in vielen Teilen unserer Welt bei den unterschiedlichen Religionen vorherrscht - dass ihr Kind der "richtigen" Sphäre im Ewigleben beitritt. Warum das so wichtig ist? Lest das Buch :-)
Die Protas, allen voran Tenley, aber auch die Agenten Bow und Killian, fand ich richtig cool. Tenley sowieso - sie ist tatsächlich ein wenig irre, würde ich sagen, aber nicht mehr als wir auch. Sie ist sehr eigensinnig, trotzig und aufmüpfig, hat ihren eigenen Kopf, ist pampig, aber bei ihr gilt auch: Harte Schale, weicher Kern. Sie hat das Herz am rechten Fleck, wie man so schön sagt. Und vor allem ist sie jemand, der ironisch zu sich selbst sein kann, das finde ich extrem wichtig.
Im Zusammenspiel mit dem schönen Killian, der sie verführen will, und dem Agenten Archer Prince, der eher wie ein Missionar daherkommt, ergeben die drei ein sehr unterschiedliches und explosives Trio wider Willen.
Zur Spannung kann ich noch sagen: Die Handlung ist eigentlich durchgängig unterhaltsam, flott und hat durchgehend einen recht hohen Spannungsgehalt, langweilig oder vorhersehbar wird es eigentlich nie, und wie es halt so ist bei Reihen, ist der Band natürlich auch nicht in sich abgeschlossen.
Mein Fazit: Lohnt sich also durchaus - ganz leicht lässt es sich zwar nicht lesen und es braucht eine kleine "Lernkurve" um in die Welt einzusteigen, aber wenn man sich dann drauf eingelassen hat ist es einfach nur genial. Von mir gibt es 4/5 Sternchen für den Auftakt von Immerwelt.
Huhu :)
AntwortenLöschenMir hat der Auftakt der Reihe ebenfalls gut gefallen. Letzte Woche durfte dann auch der dritte Band bei mir einziehen und ich bin gespannt, welches Ende Tenleys Geschichte nimmt!
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)