Sonntag, 12. Mai 2019

Rezension: "Trackers" von Nicholas Sansbury Smith

Titel: Trackers (Band 1)
Autor: Nicholas Sansbury Smith
Verlag und Info: Festa Verlag
TB,  384 Seiten
Preis: 14,99 €
VÖ: 2019
Genre: Dystopie
Reihe: Ja, Band 1
© Festa Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.  

Trackers (1) - Nicholas Sansbury Smith


Inhalt 

Mehrere Monate nach einer militärischen Befreiungsaktion in Nordkorea werden mehrere U.S. Staaten Opfer verschiedener E.M.P. Anschläge mit verheerenden Ausmaßen. Alle in der Luft befindlichen Flugzeuge stürzen ab, große Teile des Landes sind von jetzt auf gleich auf unabsehbare Zeit ohne Strom, sämtliche technischen Geräte nicht mehr funktionsfähig.

Vor allem in der Kleinstadt Estes Park trifft der E.M.P. die Einwohner hart - denn in Ihrem Ort scheint gerade ein grausamer Serienmörder unterwegs zu sein, dessen Motiv noch vollkommen unklar ist 

Unter diesen katastrophalen Umständen muss Sheriff Colton sich mit Hilfe des Indianers Raven, den er früher eher verhaftet hätte, als mit ihm zusammenzuarbeiten, auf die Suche nach dem Mörder machen, während ihre Familien zusammen mit vielen anderen versuchen, in der Kleinstadt das zivilisierte Zusammenleben aufrechtzuerhalten.



Beurteilung 

"Trackers" sieht von der optischen Aufmachung her eher wie ein ziemlich brutales Buch aus - ist es aber gar nicht, auch wenn es in weiten Teilen recht hart hergeht.

Ich empfehle jedem angehenden Leser, sich auch das Vorwort des Buchs sowie den Werdegang des Autors durchzusehen. Durch diese Grundlagen wird die ganze Thematik des Buches nochmal viel Beängstigender, da hier Stimmen sprechen, die solche Situationen wohl am ehesten realistisch einschätzen können und sich nicht einfach irgendetwas ausdenken.

Auf jeden Fall packt dieses Buch den Leser von der ersten Seite an und lässt ihn nicht mehr los.

Das liegt zum einen daran, dass man eigentlich schon auf den ersten Seiten direkt mitten in den Kern des Geschehens geworfen wird. Der E.M.P. erfolgt fast unmittelbar und die erste Beleuchtung der Ereignisse erfolgt über einzelne Personen in verschiedenen Situationen.

Was tatsächlich passiert ist, weiß zunächst mal nur der Leser, die Protagonisten sind lediglich mit den Folgen konfrontiert. 
Da kann man sich mal überlegen, wie man selbst reagieren würde, wenn auf einmal nichts mehr geht. Ich denke, das hängt stark davon ab, in was für einer Situation man sich befindet. Wer geht schon gleich von einer Katastrophe landesweiten Ausmaßes aus? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.

Befindet man sich in einer größeren Menge Menschen, wird einem vermutlich schneller klar, das etwas größeres nicht stimmt. Und dann diese Ungewissheit: Was ist passiert? Wie lange dauert es? Und dann der Langzeitschreck, wenn einem allmählich klar ist, welche Auswirkungen so ein Ereignis hat und welche Langzeitschäden es verursacht.

Das ist für mich die furchtbarste Zukunftsvision die es gibt und wahrscheinlich auch ein Grund, weshalb ich von solchen Büchern so fasziniert bin - weil es für mich leider die am ehesten anzunehmenden Zukunftszenarien sind.

Was ich in "Trackers" ein wenig vermisst habe, war eine globalere Sicht auf die Auswirkungen des E.M.P. auf den Rest der Bevölkerung Amerikas und der Welt. Dies wird nur sehr am Rande beschrieben, die Schwerpunkte liegen hier beim innersten Regierungskreis und eben in der Kleinstadt Estes Park beim Sheriff und seinen Helfern auf der Jagd nach dem Serienmörder.
Aber da es eine Reihe wird, habe ich Hoffnung, dass sich die Handlung dahingehend noch entwickelt.

Obwohl die Protagonisten fast ausschließlich dem Militär oder der Politik angehören, ist das Buch nicht hart und kaltherzig. Ich glaube das kommt vor allem dadurch, dass auch die jeweiligen Familien und ihre Ängste und Reaktionen mit berücksichtigt werden. Und nicht zuletzt an Raven und seinem tapferen Hund Creek. Vor allem er ist eins sehr interessanter Protagonist, zusammen mit seiner Schwester Sandra. 

Durch ihre Abstammung und Erlebnisse haben sie auf viele Dinge eine etwas andere Sicht auf die Welt. Vor allem Raven finde ich total sympathisch, er hat schon superviel Scheiß mitmachen müssen, trägt eine riesengroße Last mich sich herum, hat trotzdem die Liebe zu seiner Familie nicht verloren, das Herz am rechten Fleck und ist mutig, obwohl er von Selbstzweifeln zerfressen wird.

Was kann ich sonst noch sagen? "Trackers" ist an Spannung kaum zu überbieten. Nicholas Sansbury Smith hat einen sehr packenden und einfach zu verstehenden Schreibstil, er versteht es den Leser durchgehend bei der Stange zu halten und wechselt eher familiäre Szenen mit eher politischen und kriminalistischen Elementen ab. Durch die sehr rasche und stete Handlungsentwicklung und den Verzicht auf weitschweifende Details entstehen keine Längen, ohne dass der Leser etwas verpasst.

Fazit: Ich würde sagen, "Trackers" ist eine perfekte Dystopie für Menschen, die keine verklärten Visionen, sondern harte und realistischeTatsachen serviert bekommen wollen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Fans des Genre und die es noch werden wollen und 5/5 Sternen.

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