Samstag, 18. Mai 2019

Rezension: "Waldkind" von Natalie Speer

Titel: Waldkind
Autorin: Natalie Speer
Verlag und Info: Bastei Lübbe
TB, 640 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: Nein
VÖ: 12/2018
© Bastei Lübbe

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Waldkind - Natalie Speer 


Inhalt 

Vor langer Zeit kamen die Alben durch Tore in die Welt der Menschen und vermischten sich mit Ihnen. Doch die Menschen vertrieben die Alben aus Ihrer Welt, da sie nicht von Ihnen beherrscht werden wollten.

Zurück blieben einige Mischlinge, die teilweise noch albische Fähigkeiten haben - und ein paar wenige, versprengte, echte Alben, die jetzt von einer Geheimorganisation der Regierung gejagt und getötet werden.

Doch auch innerhalb der menschlichen Reihen gibt es verschiedene Fronten - die Bürger, die sich über die sogenannten "Gemeinen" erhoben haben, und als dritte und untere Gesellschaftsschicht noch die unfreien Sklaven.

Die Rebellen wollen die Bürger stürzen, gleichzeitig jagt die Geheimorganisation die Rebellen und gleichzeitig die Alben. 

Cianna und Maeve sind beide Töchter einer hochrangigen Bürgerin aus Regierungskreisen, und doch verlaufen ihre Leben ganz unterschiedlich. Während die behütete Cianna in Kontakt mit den Rebellen gerät, ist Maeve durch einen Angriff der Rebellen schon im jugendlichen Alter gestorben.  Cianna wird von den Rebellen in den unheimlichen Deamhain verschleppt, ein von den Alben gepflanzter Wald, in dem ganz eigene Gesetze herrschen - und in dem scheinbar auch noch Alben leben.

Wie sich das alles miteinander vereinen lässt und wer letzten Endes triumphiert, ist offen..




Beurteilung 

Also mit diesem Buch habe ich mir unglaublich schwergetan, ich habe anhand der Beschreibung irgendwie etwas ganz anderes erwartet. 

Ich bin mit dem Schreibstil der Autorin unglaublich schlecht klargekommen und habe mich sehr lang durch die Seiten gequält. Mehrmals habe ich ernsthaft überlegt, ob ich die Lektüre abbrechen soll.

Die Autorin schreibt sehr bildhaft und verschlungen, ergeht sich in langen und detaillierten Beschreibungen und für mich war die ganze Erzählweise sehr altbacken und hochgestochen. 
Für mich ging dadurch, dass sich alles so sehr in die Länge gezogen hat, fast die komplette Spannung des eigentlich interessanten Plots verloren, und ich habe es immer nur in kurzen Häppchen geschafft, mich durch die Story zu arbeiten.

Meiner Meinung nach hätten 200 Seiten weniger dem Spannungsbogen dieser Geschichte sehr gutgetan. 
Die Handlung ist insgesamt sehr komplex aufgebaut, wie ich finde, und es dauert ewig, bis sich die ersten Handlungsstränge mal zusammenfinden. Erst auf den letzten 50 Seiten hat sich für mich so etwas wie Spannung aufgebaut, und dafür sind mir fast 650 Seiten einfach zuviel.

Wie geschrieben, finde ich die Handlung an sich recht gut. Die Alben sind hier recht fremdartige Wesen und von Ihrer Art her sehr böse und grausam beschrieben, obwohl sie wunderbare Fähigkeiten haben. Sie stellen sich selbst über die Menschen und werden dadurch deren Feind. Eine vielschichtige Geschichte, die die Verwicklungen einer Klassengesellschaft mit einer fremdartigen Macht aus allen Schichten beleuchtet und teilweise auch steampunkige Elemente hat, was ich eine sehr interessante Mischung fand. Das war für mich auch das absolute Highlight des Buchs - die Gesellschaft und ihre Versuche, die magischen Kräfte aus den Alben und deren Mischlingen für sich zu gewinnen und zu untersuchen. Dieser wissenschaftliche Aspekt der Geschichte war leider für mcih viel zu wenig ausgeprägt.

Cianna ist als Protagonistin für mich nicht besonders sympathisch gewesen und hat nur wenig Rückgrat. Ihre Meinung schwankt wie ein Fähnchen im Wind und sie ist quasi das komplette Buch über unsicher, zu welcher Seite sie denn nun halten will - zu den Bürgern, den Sklaven und Rebellen, zu den Alben? Irgendwie hat jede Seite ihre Berechtigung und wer die wirklich Bösen sind, wird bis zum Ende nicht so ganz klar, da jeder seine Fehler in der Vergangenheit gemacht hat und noch  macht.

Zusammenfassend kann ich sagen: Interessante Story, die man für mich deutlich unterhaltsamer hätte gestalten können, durch die umständliche Erzählweise und die Länge des Buchs geht für mich einfach zuviel der guten Grundidee verloren, daher kann ich mich den bislang überwiegend sehr positiven Rezensionen nicht anschließen.  Von mir gibt es daher die Empfehlung: Zuerst mal reinlesen bzw. eine Leseprobe anschauen, ob man mit dem Stil klarkommt, bevor man sich an dieses umfangreiche Werk macht.

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