Donnerstag, 25. April 2019

Rezension: "Mathilda" von Oliver Pätzold

Titel: Mathilda
Autor: Oliver Pätzold
Verlag / Info: Selfpublisher
TB, 242 Seiten
Preis: 11,99 €
VÖ:2019
Genre: Dystopie
Reihe: nein

Mathilda - Oliver Pätzold 


Inhalt

Trotz aller Versuche dies zu verhindern wird der Komet Mathilda die Erde treffen. Der Aufprall soll in Grönland stattfinden und die ganze Welt rechnet eher mit einem Medienspektakel als wirklichen Folgen, da rundherum kaum besiedeltes Gebiet vorhanden ist.

Ausgerechnet kurz nach Silvester. Emma geht mit ihrem Freund nach Österreich, um einen Ferienjob anzutreten, ihr Vater ist auf Geschäftsreise und ihre Mutter bleibt zu Hause.
Als der Komet einschlägt und alle sehr schnell merken dass die Folgen die ganze Welt betreffen und katastrophale Ausmaße annehmen, ist die Familie tausende Kilometer voneinander getrennt und jeder muss auf seine Weise die Geschehnisse verarbeiten - und überleben.



Beurteilung

Die Dystopie kann schon morgen eintreten...

Wahnsinn, dieses Buch ist einfach unglaublich realistisch, beängstigend, detailliert und persönlich. 
Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. 

Man kann sich hier beim lesen richtiggehend vorstellen, das alles selbst zu erleben, so realistisch und lebensecht werden die Situationen und Abläufe vom Autor dargestellt. Die Handlung setzt wenige Tage vor dem Aufprall ein und schließt ein Jahr nach dem Aufprall ab, wobei sich das Buch hauptsächlich auf die Entwicklung der ersten 30 Tage nach dem Einschlag konzentriert.

Es ist unfassbar, aber ich glaube tatsächlich dass es sich ziemlich genauso verhalten würde, wie der Autor es beschreibt. Die Menschen werden sehr schnell auf ihre existenziellen Bedürfnisse reduziert und jeder ist sich nur noch selbst der Nächste. Die Zivilisation bricht zusammen und alle merken unmittelbar,  wie wenig doch eigentlich der ganze Tand und Konsum, mit dem wir uns Tag um Tag beschäftigen und umgeben, eigentlich noch bedeutet.

Selbst ein so technologisch hochentwickeltes Land wie Deutschland bricht binnen weniger Tage total zusammen - vielleicht gerade deswegen, denn wenn man ursprünglicher lebt, fehlt einem nicht so viel, wenn auf einmal nichts mehr geht. 

Wohl dem, der Vorräte, Batterien, Medikamente und einen Holzofen zu Hause hat.... Geschildert werden die Auswirkungen des Einfalls einmal aus Blickwinkel des Vaters, der versucht, sich vom Norden Deutschlands zu seiner verschollenen Tochter nach Österreich durchzuschlagen, aus dem Blickwinkel vom Emma, die auf einer Skihütte vom Einschlag isoliert wurde, und ihrem Freund Paul, der versucht, Emma zu retten. 

Und mal eine Dystopie, die quasi im hier und jetzt spielt, und auch nicht in irgendeinem fernen Land, sondern um uns herum, was es irgendwie noch viel beklemmender und näher erscheinen lässt.Was mich sehr erschüttert hat, war vor allem die Ignoranz der Menschen, die den nahenden Komet richtiggehend gefeiert und die Folgen für die Erde heruntergespielt haben. Da werden die Menschen verdummt und die globalen Folgen solch eines Ereignisses einfach negiert. Dabei muss doch klar sein, was passieren kann, wenn etwas mit 1 km Durchmesser und einer Affengeschwindigkeit aus dem Weltraum auf dem Planeten einschlägt? Klar will man Panikmache vermeiden, aber wenn die Leute nicht wissen was auf sie zukommt ist es doch auch nicht besser oder? 

Naja ich glaube zu dem Thema kann man sich totdiskutieren. Auf jeden Fall ist Mathilda extrem gut geschrieben und einfach nur atemberaubend. Ich kann wirklich jedem das Buch nur bedingungslos empfehlen. 5/5 Sternchen.


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